Agilität: Offen tun und hierarchisch denken

Nach zwanzig Jahren agilem Manifest wird es Zeit für eine Bestandsaufnahme. Konstantin Diener meint, dass die Mainstream-Agilität meist kaputt ist.

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(Bild: kurhan / Shutterstock.com)

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Zwanzig Jahre ist das agile Manifest inzwischen alt, eine Ewigkeit in der Softwareentwicklung. Und trotz seiner gefühlten Omnipräsenz meint Konstantin Diener in der aktuellen März-iX, dass die Agilität gleichzeitig noch ganz am Anfang stehe.

Als das Manifest antrat die damals vorherrschende Wasserfallmethode abzulösen, geschah dies vor allem aus Unzufriedenheit mit den Top-down-Strukturen und dem Scientific Management. Besser sei eine Selbstorganisation, die auf Veränderungen reagieren kann – und nicht stumpf einen Plan verfolgt und deswegen am Ende scheitert.

Mit der Agilität entstanden viele neue Methoden, vor allem Scrum hat sich vergleichsweise großflächig durchgesetzt. Doch wie man sie umsetzt und wie man das agile Manifest richtig interpretiert, kocht immer wieder in Diskussionen hoch. Gerade die Mainstream-Agilität zieht immer wieder Kritik auf sich.

Hierunter verstehen Kritiker Teams, die sich zwar nach außen agil geben, bei denen es sich aber eigentlich nur um ein Theater handelt. Sie spielen Agilität vor: Sie behandeln also Daily Scrums als reine Status-Meetings, niemand spricht in den Retrospektiven über echte Probleme und Entwickler beteiligen sich nicht an der Produktgestaltung.

Gleichzeitig können auch echte agile Teams nicht richtig funktionieren, wenn sie eine einsame Insel in einem hierarchisch organisierten Konzern sind. Hier missbrauchen Manager die offenen Strukturen meist, wobei Kritiker von Dark Agile sprechen. Dass sich die Agilität also weiterentwickeln wird und in welche Richtung es gehen könnte, erfahren Leser im Artikel:

(fo)