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Fotos: Weinzentrale

Weinzentrale

Hoyerswerdaer Str. 26
01099 Dresden
0351-89966747

aktualisiert: 10 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
OpenTable-Eintrag 158736 ungültig
Mo-Fr ab 18 Uhr, Sa u. So Ruhetag
Hauptgerichte: 18-23 €,
Menüs: 39-59 €

Die von Jens Pietzonka bereits 2015 in der Dresdner Neustadt eröffnete Weinzentrale ist alles andere als eine Neuentdeckung – von der ersten Stunde an hat der ehemalige Sommelier des (mittlerweile geschlossenen) Bean&Beluga hier mit einer in Breite, Tiefe und Individualität herausragenden Weinkarte für Furore gesorgt und so zurecht zahlreiche Auszeichnungen eingesammelt. Neu ist allerdings, dass es in der schlichten, von vielen hochwertigen Flaschen dekorierten Weinbar neben unkomplizierten Snacks auch eine kleine, aber feine Auswahl aufwändiger gestalteter Gerichte gibt – selbstredend mit punktgenauer und stets spannender Weinbegleitung.

Wobei „aufwändig“ die Sache gar nicht so genau trifft, denn die von Küchenchef Sebastian Roisch in einer beeindruckenden One-Man-Show in der Küche in Form eines maximal fünfgängigen Menüs plus einiger einfacherer Barfood-Snacks gebotenen Gerichte, bleiben im Kern eigentlich schlicht und leben ganz wesentlich von ausgesucht hoher Produktqualität und cleveren Ideen. Und so passen die leicht zugänglichen und doch jeweils mit einer kreativen Pointe versehenen Teller auch ganz prima zum insgesamt lockeren und positiv genussbetonten Konzept.

Die geflämmten Jakobsmuscheln beispielsweise, die zuletzt das Menü mit wunderbar geschmeidig zarter Konsistenz eröffneten, zeigten die angesprochene Produktqualität bereits aufs Allerbeste und spielten diese neben Zuckerrübengemüse (Würfel und Kraut) sowie Lotuswurzel voll aus. Der leichte Biss der Gemüse setzte dabei einen gelungenen Kontrast zu den fleischigen Muscheln, während aromatisch eine dunkel süß-saure Emulsion einen harmonischen Rahmen mit fernöstlichem Flair schaffte. Unkompliziert, aber stimmig arrangiert und allein durch die beachtliche Produktqualität ein reines Vergnügen. Genau wie der dazu servierte, kraftvoll schmelzige Rosé von Roc d'Anglade!

Dieser begleitete dann auch die folgende „Crunchy Thuna Pizza“ ganz prima, die mit einer klassischen Pizza nur das Prinzip von Boden mit Belag gemeinsam hatte, sich ansonsten aber gelungen in eine ganz individuelle Richtung bewegte. Auf einem krossen Quader aus Reisnudeln (geschmacklich entfernt an Reiswaffeln erinnernd) wurde hier nur ganz kurz kolorierter Thunfisch in erneut hervorragender Qualität mit einem wilden Saucen-Trio aus dunkelsüßer Sojasauce, säurebetont hellen und prägnant scharfen roten Spritzern angerichtet, ergänzt von korianderduftiger Avocadocreme, Gurke und tatsächlich auch kleinen kühlen Mozzarella-Stücken, die für einen gewissen Schmelz sorgten. Coole Idee, souverän ausgeführt!

Der sich durch das Menü ziehende Bezug zu asiatischen Aromen – der Chef stand zuletzt im asiatischen Szene-Restaurant Zenzakan in Frankfurt am Main am Herd – wurde auch im Hauptgang subtil sichtbar. Hier wurde ein Wachtelspieß mit zartem Fleisch von einer elegant süßwürzigen Geflügeljus unterstrichen – kraftvoll und doch leicht genug, um im Zusammenspiel mit einem nach Risotto-Art mit Spinat zubereiteten japanischen Reis und kräftig gerösteten Pfifferlingen das Gesamtbild nicht zu dominieren. Ein cremiges Wachtelspiegelei brachte noch etwas Fülle und Schmelz mit und insgesamt war das so erneut ein Musterbeispiel für den lockerflockig wirkenden, aber klug durchdachten, aromenstarken und dennoch fein balancierten Stil.

Dieser prägte dann auch das Dessert mit einer zart gestockten und intensiv fruchtigen Himbeercreme mit dunkelfruchtigem Himbeerragout, kräutergrünem Eis und crunchy Baiser. Auch hier gab‘s viel Geschmack ohne übertriebenes Drumherum und damit einen absolut gelungenen Abschluss. Dafür, dass auch sonst kein Wunsch unerfüllt bleibt, die Gläser stets gut gefüllt sind und sich jeder Gast gleichermaßen wohlfühlt, sorgt das bei aller Ungezwungenheit hochkompetente Team.

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