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Fotos: Horizont

Horizont

im Strandhotel Fontana
Strandallee 47
23669 Timmendorfer Strand
04503-870414

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-So ab 17.30 Uhr, Mo u. Di Ruhetag, im Sommer auch mittags
Hauptgerichte: 28-35 €

Ein modernes, repräsentatives Hotelgebäude mit Terrasse direkt an der Flaniermeile des Timmendorfer Strands, ein Restaurant mit gehobenem gastlichem und kulinarischem Anspruch und einer Karte, die von Sushi und Sashimi über Eigenkreationen im Gourmetstil bis zu Klassikern wie Thai-Currys oder verschiedenen auf dem Holzkohlegrill zubereiteten Cuts vom Rind mit traditionellen Saucen und Beilagen nach Wahl reicht: das Horizont im Strandhotel Fontana ist in der Lübecker Bucht ein richtiger „Place to be“ für ein breiteres Publikum mit überdurchschnittlichem Anspruch an einen Restaurantbesuch.

Im Sommer sitzt es sich schick auf der leicht erhöhten Terrasse, umgeben von einer hübschen und gepflegten Anlage, und auch das lichtdurchflutete, schnörkellos gestaltete Ambiente drinnen bietet ein attraktives Umfeld, in dem sich sehr angenehm ein paar genussreiche Stunden verbringen lassen. Der Name des Restaurants ist Programm, genießt der Gast hier doch tatsächlich fast unverstellten Ostseeblick und parallel dazu weitet auch die Speisekarte mit ihren asiatischen Inspirationen das kulinarische Blickfeld der Gäste.

Gastgeber und Hotelier Sebastian Hamester und sein ausführender Küchenchef Gioacchino Tranchina gehen seit Jahren ein Mittelweg zwischen populärer Küche und Gourmet-Nische, stellen einen hohen Eigenanspruch an die Qualität der Produkte und das Küchenhandwerk, versteifen sich aber nicht auf eine allzu elaborierte Arbeitsweise oder Präsentation und legen für ihre Gäste auch keine feste Dramaturgie des Abends fest. Konsequenterweise gibt es daher auch gar kein Menü mehr, sondern man kann nach Belieben à la carte wählen.

Nach exzellentem Brot von Bäcker Gaues mit aufgeschlagener Butter, die hier beim Eintreffen bereits auf dem Tisch stehen, könnte man sich also beispielsweise gleich den Sushi- und Sashimi-Zubereitungen widmen, die nicht nur überdurchschnittliche Produktqualitäten bieten, sondern auch überraschend fein abgestimmt sind. Selbst wenn es sich um solche nicht der reinen Lehre entsprechenden Dinge wie eine aus Wagyu-Beef und Steinpilzen (sowie Avocado, Gurke und Rettich) gefertigte Maki-Rolle handelt, die on top auch noch mit dünnen Steinpilzschuppen belegt, abgeflämmt, und mit einer Hoisin-Sauce glasiert war. Da erwartet man eher etwas plakativ Überwürztes und wundert sich auf positive Art umso mehr über die transparente und sehr natürliche Art, wie das Ganze umgesetzt ist.

Aus dem „normalen“ Speisekarten-Programm erfreute eine Vorspeise, die sich um Bachsaibling, Gurke und Senf drehte und ebenso leicht und frisch wie pointiert geschmeckt hat. Die kraftvoll roséfarbene Tranche des Fischs, der zwar optisch etwas matt und trocken gewirkt hat, tatsächlich aber sehr sanft und saftig confiert war, lag entlang einer diesem Gericht auf unaufdringliche Art Tiefe spendenden Brotcreme unterfütterten Linie aus verschieden süßsauer eingelegten Gurken (unter anderem mit Aquavit) und roten Zwiebeln, ergänzt um Senfsaat und Dill. Eine leichte, dezent zitrisch zugespitzte Joghurtsauce gab mit ihrer laktischen Säure einen zusätzlichen Frischeschub und mit ihrem seichten Schmelz harmonisierenden Background.

Wie zuvor schon die Sushi-Rolle, überraschte dann auch der Kabeljau mit einer deutlich subtileren geschmacklichen Art, als es die Optik befürchten ließ. Denn nicht nur die dunkle „Röstfischsauce“, die den selbst nur sehr defensiv gewürzten fleischigen Fisch nebst knackigen Edamame, schmelzig zarten und leicht rauchig angeflämmten Lauchherzen, sowie Topinambur (als seidige Creme, Stücke und krosse Flakes) begleitete, setzte diesem weitaus weniger zu als befürchtet.

Die bei Niedertemperatur zur perfekt saftigen Zartheit gebrachte, final mit beherzter Hitze zu Knusprigkeit und Röstaromen verholfene und schließlich am Tisch mit schmelzigem Gänseleberschnee beflockte dreifingerdicke Tafelspitz-Tranche hatte mit zwar leicht angerösteten, aber in ihrer Weichheit dennoch eher kohlig schmeckenden Blumenkohlröschen und dem naturgemäß leicht bitteren Spinat zwei zueinander etwas widerspenstige Begleiter an ihrer Seite. Die allerdings konnten durch die reichlich angegossene und in großzügiger Menge im Kännchen am Tisch verbliebene Gänselebersauce harmonisch zwangsvermählt werden.

Derlei war beim von Natur aus sehr harmonisch angelegten Nachtisch überhaupt nicht nötig. Denn wunderbar intensiv natürlich schmeckendes Himbeersorbet sowie Himbeergel und Himbeersauce fügten sich mit eingelegtem Pfirsich und einer mit wahrscheinlich von etwas weißer Schokolade herrührenden süßen Schmelzigkeit hinterlegten Vanillemousse, die als dekoratives Lochgitter auf dem Teller lag, zum stimmig und harmonisch neuinterpretierten „Pfirsich Melba“. Positiv herausgestochen haben auch diesmal wieder nicht nur der zuvorkommende Service, sondern auch die (glasweise) empfohlenen Weine, die gut durchdacht und für den vergleichsweise moderaten Preis qualitativ anspruchsvoll waren.

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