Das Bild zeigt Mira Murati, CTO von OpenAI
Mira Murati, CTO bei OpenAI, sprach mit dem "Wall Street Journal" ausführlich über ein bevorstehendes Video-Tool ihres Unternehmens.
AFP/PATRICK T. FALLON

Erst neulich wieder sorgte OpenAI für Staunen. Der Entwickler von ChatGPT stellt unter dem Namen Sora ein KI-Tool vor, das simple Textbefehle in eindrucksvolle Videosequenzen verwandeln kann. Ganze Branchen könnten dadurch langfristig auf den Kopf gestellt werden. Wie sich nun herausstellt, dauert es auch nicht mehr lange, bis Sora veröffentlicht werden soll.

Mira Murati, die Technikchefin von OpenAI, teilte in einem Gespräch mit dem "Wall Street Journal" nämlich mit, dass Sora "definitiv" noch im Jahr 2024 auf den Markt kommen wird. Die Technologie verspricht ein wertvolles Instrument für Kreative und Filmemacher zu sein, insbesondere auch durch die Integration von Videobearbeitungsfunktionen. Mit kleinen Abstrichen sei am Anfang allerdings dennoch zu rechnen: Die erste Version von Sora werde keinen Ton ermöglichen.

Training mit Fragezeichen

Trainiert worden sei Sora unter anderem mit Fotos von Shutterstock, was auf eine Fortsetzung der Partnerschaft zwischen OpenAI und dem Stock-Anbieter hinweist. Zusätzlich wurden öffentlich verfügbare Daten und andere lizenzierte Informationen genutzt, um die Lernbasis für Sora zu schaffen.

Darüber hinaus wollte OpenAI nicht auf detaillierte Angaben über spezifische Trainingsdaten eingehen – es würde aber nicht überraschen, dass möglicherweise auch Inhalte von sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook oder auch Youtube in den Lernprozess einbezogen worden sein könnten.

Nacktvideos nicht ausgeschlossen

Während der Fokus auf unterschiedliche und kreative Einsatzmöglichkeiten von Sora liegen soll, inkludiert OpenAI offenbar auch das Erstellen von Inhalten, die nicht jugendfrei sind. Murati sprach Überlegungen des Unternehmens an, wie man mit Nacktvideos umgehen solle. Sie bestätigte im Gespräch, dass man mit Künstlern zusammenarbeite, um herauszufinden, wie man "Leitplanken und Einschränkungen, ohne die Kreativität zu behindern", erstellen könne. Ob das wirklich gutgehen kann, darf an dieser Stelle bezweifelt werden.

Die bisherigen Demos von Sora haben eindrucksvoll gezeigt, wie weit die Entwicklung dieses Tools bereits fortgeschritten ist. Mit detaillierten Darstellungen von Wollmammuts, Stadtpanoramen und Fantasiewelten hat Sora das Potenzial, nicht nur die Filmindustrie, sondern auch zahlreiche andere kreative Bereiche zu unterstützen. Mittlerweile gibt es aber auch genügend Sora gegenüber kritische Stimmen, die behaupten, dass Tools wie diese der Anfang seien, "die Einnahmen der Künstler zu den Großkonzernen umzuleiten". (red, 14.3.2024)